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Bericht von Judith Brüggemann und Paula Ernst Abschlussklasse der Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung
In den Oster- und Sommerferien dieses Jahres haben wir, sechs Schülerinnen und Schüler der BF22, am einwöchigen Schnupperstudium der Akademie für Handwerksdesign Aachen – Gut Rosenberg teilgenommen. Dabei beschäftigten wir uns mit den Themen Formfindung und abstrakter Anwendung, was uns Einblicke in das Studium dort gegeben hat.
Zu Beginn jedes Tages wurde uns ein Adjektiv genannt, zu dem wir einen passenden Papierwürfel mit den Maßen 10 x 10 cm anfertigten. Dies diente als tägliche Aufwärmübung. Genannt wurden unter anderem Begriffe wie „wütend“ oder „langsam“.
Eine weitere Aufgabe, die uns gestellt wurde, war, Dinge zu erfinden, die so im echten Leben nicht existieren. Beispiele hierfür sind eine Doppelschraube, ein Regenschirm ohne Schirm, eine Leiter mit einer Sprosse oder eine Tasse ohne Boden. Diese Dinge fertigten wir mit Papier, Draht und Klebeband an. Ein paar von uns drehten sogar einen kleinen Werbefilm dafür.
In dem Praktikum ging es hauptsächlich darum, die wesentliche Form von verschiedenen Dingen zu finden, um diese in abstrakte Werke umzuwandeln. Es wurden Fotos in der Natur geschossen, in der besondere Formen und Strukturen zu finden sind. Mit diesen als Inspiration wurden zunächst 2D-Bilder mit Tusche und Kohle gemalt, die später in 3D-Objekte umgewandelt wurden. Dafür wurden uns Ton und Styropor zur Verfügung gestellt.
Die letzte Aufgabe bestand darin, aus einem Pavillon-Modell, das wir in Gruppen entwickelt hatten, einen lebensechten Pavillon zu bauen. Es durften nur Holz, Tapete, Kabelbinder und ein Bohrer verwendet werden. Wir waren erfolgreich!
Zum Abschluss der Schnuppertage konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine persönliche digitale Erinnerung in Form einer Broschüre oder Postkarte mit ihrem Lieblingsstück erstellen, das sie während der Woche kreiert hatten.
Die Woche auf Gut Rosenberg war eine sehr interessante Zeit, in der wir in wenigen Tagen viele Stücke anfertigen konnten. Besonders spannend war es, die Entstehungsprozesse zu beobachten. Zudem wurde uns der Studienaufbau durch Dozentinnen und Dozenten der Akademie vorgestellt, und es bestand jederzeit die Möglichkeit, Studierende der Akademie zum Konzept des Studiums und zu ihrem Erleben des Akademiealltags zu befragen. So haben wir einen guten Eindruck davon erhalten, wie das Studium im Anschluss an die Ausbildung in Rheinbach ablaufen könnte. Die Woche hat uns geholfen, eine gute Entscheidung für unseren nächsten Schritt zu treffen.
Text: Judith Brüggemann und Paula Ernst
Information zum Ausbildungshintergrund
Neben einer umfangreichen Ausbildung in Praxis und Theorie unterstützen wir unsere Schülerinnen und Schüler durch unterschiedliche Angebote dabei, eine gute Entscheidung für die Zeit nach der Ausbildung zu treffen – sei es der direkte Berufseinstieg, der Besuch eines Meisterkurses oder die Aufnahme eines Studiums. Dazu dienen u.a. Praktika und Schulfahrten zu Betrieben in Glashandwerk und -industrie, wie auch der Besuch von Messen, Ausstellungen oder Museen.
Am 04.11.23 haben die Akademie für Handwerksdesign und die Glasfachschule NRW eine Kooperationsvereinbarung getroffen, von der Lernende und Lehrende beider Institutionen profitieren. Link zur Kooperationsvereinbarung
Im Rahmen dieser Vereinbarung ermöglicht die Akademie Schülerinnen und Schülern der Glasfachschule NRW die Teilnahme an einem einwöchigen Schnupperstudium, welches als Basis für eine Entscheidung über den weiteren Bildungsweg dienen kann.
Die Akademie für Handwerksdesign stellt ihr Angebot auch im Rahmen des 1. Aktionstages Berufliche Bildung am 09.11.2024 in der Glasfachschule NRW vor. Gut Rosenberg: www.gut-rosenberg.de
Bereits zum vierten Mal in Folge gehen die Differenzierungskurse der GTA ins Rennen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Und wie im vergangenen Jahr steht wieder ein ganzes Dutzend Kurse – neben Spanisch als zweiter Fremdsprache für die Allgemeine Hochschulreife – zur Auswahl:
Da gibt es die bereits bewährten Angebote Audio- und Filmproduktion, Webentwicklung und Elektrotechnik, Freihandzeichnen und Keramik, Jugend debattiert und Character Design sowie Holz- und Glasbearbeitung. Ein absolutes Novum aber sind zwei Kurse, die gleichsam die beiden Standbeine unserer Schule spiegeln:
Wir sind „die“ Glasfachschule mit Ätzanlage. Und diese steht nun auch den angehenden Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten im entsprechenden Differenzierungskurs zur Verfügung! Wir stehen aber auch für digitalen Unterricht. Und ganz in diesem Sinne ist es ab sofort möglich, im Diff.-Kurs das Zertifikat „Digitalität in der beruflichen Bildung“ zu erwerben. Eine hervorragende Zusatzqualifikation, die sich in jeder Bewerbung gut macht.
Geeignet sind die beiden neuen Kurse für Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe.
Anbei eine Beschreibung aller Angebote sowie ein paar Impressionen aus den Kursen des vergangenen Schuljahres.
Die Glasfachschule NRW freut sich, im Schuljahr 2024/2025 neue Schülerinnen und Schüler begrüßen zu dürfen. Als führende Bildungseinrichtung im Bereich Glas, Technik, Medien und Design bieten wir Ihnen eine fundierte und praxisnahe Ausbildung.
Unsere modernen Werkstätten, erfahrenen Lehrkräfte bereiten Sie optimal auf eine erfolgreiche berufliche Karriere vor.
Wir freuen uns darauf, Sie nach der Einschulungsfeier persönlich kennenzulernen und gemeinsam in ein spannendes neues Schuljahr zu starten.
Mehr als hundert Schüler der Glasfachschule NRW in Rheinbach feierten gemeinsam mit Familie, Freunden und Lehrkräften ihre erfolgreichen Berufs- und Schulabschlüsse. Bereits am Freitag zuvor hielten die Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums stolz ihre Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife in den Händen. Die feierliche Abschlusszeremonie in der lichtdurchfluteten Sporthalle bot ein reichhaltiges Programm inklusive des musikalischen Überraschungsauftritts von Samantha Dettinger, die den im Fach „Audioproduktion“ produzierten Song „Gone“ vor den rund 300 Gästen souverän auf die Bühne brachte und manchen zu Tränen rührte. Schulleiter Jochen Roebers zollte den jungen Erwachsenen Respekt für die Bewältigung herausfordernder Zeiten. Er betonte in seiner Rede, dass unsere Gesellschaft die Ideen und die Energie der jungen Generation brauche, in der Berufswelt und in unserer Demokratie. Mit Blick auf das 75jährige Jubiläum des Grundgesetzes erinnerte Roebers daran, neben der Nutzung des öffentlichen Protests immer auch den zwischenmenschlichen Dialog zu suchen, auch wenn der demokratische Streit um die beste Lösung manchmal mühsam erscheine. Mit einer letzten „Hausaufgabe“ schloss er seine Rede ab: „Machen Sie die Zukunft zu Ihrer Zukunft!“ Besonders hervorgehoben wurden die Leistungen der besten Absolventen, darunter Maya Heyer (Berufliches Gymnasium), Jessica Dahmen, Anne Heyer, Lena Mengelberg, Denise Wiesen (alle Gestaltungstechnische Assistentinnen), Lena Schlösser (Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung) und Tiago Neno (Fachoberschule für Gestaltung). Die Glasfachschule NRW ist Europaschule mit Beruflichem Gymnasium und bietet eine sinnstiftende Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung inklusive vielfältigen Möglichkeiten von integrierten Auslandsaufenthalten. Mit einem breiten Spektrum an Bildungsgängen bereitet sie die Schüler optimal auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vor. Mit dem Abschluss dieses Kapitels beginnen nun sechs Wochen Ferien. Doch was kommt danach? Jeder Absolvent, der seine Zeugnisse entgegennahm, hat individuelle Pläne für die Zukunft. Sei es ein weiterführender Bildungsgang an der Glasfachschule, ein Studium oder der Einstieg ins Berufsleben. Wir gratulieren allen Schülern, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen an der Glasfachschule NRW bestanden haben, zu ihrem Abschluss und wünschen ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen Weg!
Text: Julia Meier und Jochen Roebers Foto: Lucas Pfingsten [Foto Sporthalle Glasfachschule NRW]
Die Schülerin Judith Brüggemann aus der Klasse BF22 berichtet:
Vom 28.04. bis 18.05.24 haben wir, eine Auswahl von 10 Schüler*innen der BF22 aus Glasmalerei und Glaserei, am EU-Austausch mit Paris teilgenommen. Dort besuchten wir unsere Partnerschule, die Lucas de Nehou Public High School, in der wir herzlich von den Lehrern und Schülern begrüßt und eingeführt wurden.
In den drei Wochen fertigten wir in den Schulwerkstätten einige Werkstücke an, wobei Techniken angewendet wurden, welche uns bis dahin nicht bekannt waren. Darunter befand sich unter anderem das Ausmuscheln und die Herstellung von selbstgestaltetem VSG-Glas. Beim Ausmuscheln handelt es sich um eine Technik, bei der Muschelbrüche ins Glas geschlagen und vergoldet werden, damit eine blütenartige Struktur im Glas entsteht. Diese Methode ist nicht nur einfach, sondern geht schnell und hat eine wunderschöne 3D-Wirkung, wenn man das Glas wendet.
Auch das VSG-Glas war schnell herzustellen. Nachdem wir zwei exakt gleichgroße Floatglasscheiben zugeschnitten und zwei spezielle Folien - eine davon wurde im Voraus von uns individuell bemalt - dazwischen positionierten hatten, konnten diese in den Ofen gelegt werden und das Motiv wurde zwischen den Scheiben eingeschlossen.
Neben der Schule machten wir auch Ausflüge, u.a. nach Chartres und Troyes, wo wir Museen, Kirchen und die Städte selbst besuchen durften. Besonders beeindruckend waren die mittelalterlichen Fenster in den verschiedenen Kirchen/Kathedralen.
Ein weiteres Ziel war das Louis-Vuitton-Museum, in dem drei Künstler über mehrere Etagen ihre Werke ausgestellt hatten. Nicht nur die Ausstellungen hatten Eindruck hinterlassen, sondern auch die Architektur des Gebäudes. Die übereinanderliegenden Glasdächer, welche sich über das gesamte Museum erstreckten, dienten als Überdachung der gigantischen Dachterrasse, von der man einen 360° Blick auf Paris hatte. Zu erkennen war der Eiffelturm und die Skyline des modernen Paris. Dort hatte man die Gelegenheit sich hinzusetzen und das schöne Wetter zu genießen. Manche von uns haben sich sogar die Zeit genommen und etwas gelesen.
Auch in unserer Freizeit bestand die Möglichkeit, Paris näher zu erkunden. Da durften u.a. Eiffelturm, Notre Dame und Arc de Triomphe nicht fehlen.
Am Ende des Austausches stellten wir unsere Werkstücke in der Schule aus. Darunter befanden sich kleine Bleiverglasungen mit Malereien, selbstgestaltetes VSG-Glas, Glasbilder aus Glasfritten und vergoldete Muschelungen, die wir mit nach Rheinbach nehmen durften.
Nachdem wir viele Eindrücke von Paris und der Schule gesammelt hatten, ging es ein wenig erschöpft, aber sehr zufrieden, auf die Heimreise. Wir sagen den begleitenden Lehrern und Sabine, der Dolmetscherin, vielen Dank und wünschen der BF23 im kommenden Jahr eine genauso großartige Zeit.
Text und Fotos: Judith Brüggemann
Hinweis der Schule: Als Europaschule fördern wir seit vielen Jahren unsere Schülerinnen und Schüler aller Abteilungen darin, Länder und Menschen sowie Lebens- und Arbeitswelten Europas kennenzulernen.
Die Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung hat dabei Austauschprogramme mit der Czech Glass School in Kamenický Šenov (Tschechien) und dem Lycée Lucas de Nehou in Paris (Frankreich). Diese sind beide öffentlich gefördert, sodass ein Austausch von zwei bis drei Wochen für die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich kostenfrei ist - Fahrt, Unterkunft und Verpflegung werden übernommen. Auch können einzelne Schülerinnen und Schüler im Rahmen des ERASMUS-Programms öffentlich geförderte Praktika im europäischen Ausland machen und hier wertvolle Erfahrungen sammeln.
Im Crystal Valley lebt und arbeitet der Glaskünstler Jiří Pačinek. Seine bedeutenden Kunstwerke aus Glas haben es bis nach Hollywood geschafft und spielen im Film „Glass Onion“ neben Daniel Craig eine bedeutende Rolle. Jiří Pačinek konnten wir als Dozenten für unser 3. Internationales Glassymposium im Juni 2023 gewinnen. Gemeinsam mit den teilnehmenden Schülern verwandelte er in 3 Tagen Designideen in einzigartige Glasskulpturen.