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Zum zwölften Mal wurde der Internationale Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach ausgelobt, dieses Jahr unter der Schirmherrschaft von Rainer Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter und Eigentümer der Derix Glasstudios sowie der Glashütte Lamberts. Eine hochkarätig besetzte Jury aus vier europäischen Ländern wählte im September die Preisträger*innen aus, die aus drei Ländern Europas stammen.
Während der feierlichen Preisverleihung betonte der Rheinbacher Bürgermeister Ludger Banken den großen Gewinn des Nachwuchsförderpreises für die Stadt Rheinbach und die Glaskunstszene. Die Förderung des Nachwuchses und die Vernetzung der Menschen seien zentrale Ziele. Rainer Schmitt äußerte seine Freude darüber, als Schirmherr den Preis zu vergeben und somit junge Talente in die Zukunft des Glases begleiten zu können. Es ist entscheidend, junge Menschen für das traditionelle Handwerk zu begeistern, da dieses keine Grenzen kennt. Der Nachwuchs sollte die Tradition bewahren, denn sie bildet die Basis für neue Entwicklungen.
„Das bunte Glas zerstört den Hass“ – mit diesem Zitat von Paul Scheerbart eröffnete Caroline Heise, Leiterin des Glasmuseums Rheinbach, die Laudatio auf die drei Preisträger*innen und ging dabei auf die Bedeutung des Wettbewerbs für die Beziehungen zwischen den beteiligten Städten und Schulen ein.
Der dritte Preis und der Publikumspreis gingen in diesem Jahr an Karoline Jeouffroy vom CERFAV (Centre Européen de Recherches et de Formation aux Arts Verriers) in Frankreich für ihr Werk „Die andere Hälfte“. Der erste Preis wurde an Filip Hubeny von der Mittelschule für Glasherstellung in Kamenický Šenov vergeben, der mit seinem Werk „Puzzlespiel“ überzeugte.
Als Glasfachschule NRW freuen wir uns besonders darüber, dass erneut eine unserer Schülerinnen ausgezeichnet wurde. Katja Mölich, die von 2021 bis 2024 ihre Ausbildung zur Glasveredlerin – Fachrichtung Glasmalerei und Kunstverglasung – absolvierte, erhielt den zweiten Platz für ihr Werk „Tanzender Stern“. Die Jury lobte die Einzigartigkeit des gestalterischen Entwurfs, der handwerklich perfekt umgesetzt wurde. Das Zusammenspiel von mundgeblasenem Glas, verschiedenen Maltechniken und einer kraftvollen Farbwahl, die im Licht erstrahlt, hebt das Werk besonders hervor. Dank der präzisen Verarbeitung und einer außergewöhnlichen Bleiführung ist es ein herausragendes Beispiel für Kunstverglasung.
Bericht von Judith Brüggemann und Paula Ernst Abschlussklasse der Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung
In den Oster- und Sommerferien dieses Jahres haben wir, sechs Schülerinnen und Schüler der BF22, am einwöchigen Schnupperstudium der Akademie für Handwerksdesign Aachen – Gut Rosenberg teilgenommen. Dabei beschäftigten wir uns mit den Themen Formfindung und abstrakter Anwendung, was uns Einblicke in das Studium dort gegeben hat.
Zu Beginn jedes Tages wurde uns ein Adjektiv genannt, zu dem wir einen passenden Papierwürfel mit den Maßen 10 x 10 cm anfertigten. Dies diente als tägliche Aufwärmübung. Genannt wurden unter anderem Begriffe wie „wütend“ oder „langsam“.
Eine weitere Aufgabe, die uns gestellt wurde, war, Dinge zu erfinden, die so im echten Leben nicht existieren. Beispiele hierfür sind eine Doppelschraube, ein Regenschirm ohne Schirm, eine Leiter mit einer Sprosse oder eine Tasse ohne Boden. Diese Dinge fertigten wir mit Papier, Draht und Klebeband an. Ein paar von uns drehten sogar einen kleinen Werbefilm dafür.
In dem Praktikum ging es hauptsächlich darum, die wesentliche Form von verschiedenen Dingen zu finden, um diese in abstrakte Werke umzuwandeln. Es wurden Fotos in der Natur geschossen, in der besondere Formen und Strukturen zu finden sind. Mit diesen als Inspiration wurden zunächst 2D-Bilder mit Tusche und Kohle gemalt, die später in 3D-Objekte umgewandelt wurden. Dafür wurden uns Ton und Styropor zur Verfügung gestellt.
Die letzte Aufgabe bestand darin, aus einem Pavillon-Modell, das wir in Gruppen entwickelt hatten, einen lebensechten Pavillon zu bauen. Es durften nur Holz, Tapete, Kabelbinder und ein Bohrer verwendet werden. Wir waren erfolgreich!
Zum Abschluss der Schnuppertage konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine persönliche digitale Erinnerung in Form einer Broschüre oder Postkarte mit ihrem Lieblingsstück erstellen, das sie während der Woche kreiert hatten.
Die Woche auf Gut Rosenberg war eine sehr interessante Zeit, in der wir in wenigen Tagen viele Stücke anfertigen konnten. Besonders spannend war es, die Entstehungsprozesse zu beobachten. Zudem wurde uns der Studienaufbau durch Dozentinnen und Dozenten der Akademie vorgestellt, und es bestand jederzeit die Möglichkeit, Studierende der Akademie zum Konzept des Studiums und zu ihrem Erleben des Akademiealltags zu befragen. So haben wir einen guten Eindruck davon erhalten, wie das Studium im Anschluss an die Ausbildung in Rheinbach ablaufen könnte. Die Woche hat uns geholfen, eine gute Entscheidung für unseren nächsten Schritt zu treffen.
Text: Judith Brüggemann und Paula Ernst
Information zum Ausbildungshintergrund
Neben einer umfangreichen Ausbildung in Praxis und Theorie unterstützen wir unsere Schülerinnen und Schüler durch unterschiedliche Angebote dabei, eine gute Entscheidung für die Zeit nach der Ausbildung zu treffen – sei es der direkte Berufseinstieg, der Besuch eines Meisterkurses oder die Aufnahme eines Studiums. Dazu dienen u.a. Praktika und Schulfahrten zu Betrieben in Glashandwerk und -industrie, wie auch der Besuch von Messen, Ausstellungen oder Museen.
Am 04.11.23 haben die Akademie für Handwerksdesign und die Glasfachschule NRW eine Kooperationsvereinbarung getroffen, von der Lernende und Lehrende beider Institutionen profitieren. Link zur Kooperationsvereinbarung
Im Rahmen dieser Vereinbarung ermöglicht die Akademie Schülerinnen und Schülern der Glasfachschule NRW die Teilnahme an einem einwöchigen Schnupperstudium, welches als Basis für eine Entscheidung über den weiteren Bildungsweg dienen kann.
Die Akademie für Handwerksdesign stellt ihr Angebot auch im Rahmen des 1. Aktionstages Berufliche Bildung am 09.11.2024 in der Glasfachschule NRW vor. Gut Rosenberg: www.gut-rosenberg.de
Bereits zum vierten Mal in Folge gehen die Differenzierungskurse der GTA ins Rennen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Und wie im vergangenen Jahr steht wieder ein ganzes Dutzend Kurse – neben Spanisch als zweiter Fremdsprache für die Allgemeine Hochschulreife – zur Auswahl:
Da gibt es die bereits bewährten Angebote Audio- und Filmproduktion, Webentwicklung und Elektrotechnik, Freihandzeichnen und Keramik, Jugend debattiert und Character Design sowie Holz- und Glasbearbeitung. Ein absolutes Novum aber sind zwei Kurse, die gleichsam die beiden Standbeine unserer Schule spiegeln:
Wir sind „die“ Glasfachschule mit Ätzanlage. Und diese steht nun auch den angehenden Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten im entsprechenden Differenzierungskurs zur Verfügung! Wir stehen aber auch für digitalen Unterricht. Und ganz in diesem Sinne ist es ab sofort möglich, im Diff.-Kurs das Zertifikat „Digitalität in der beruflichen Bildung“ zu erwerben. Eine hervorragende Zusatzqualifikation, die sich in jeder Bewerbung gut macht.
Geeignet sind die beiden neuen Kurse für Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe.
Anbei eine Beschreibung aller Angebote sowie ein paar Impressionen aus den Kursen des vergangenen Schuljahres.
Die Glasfachschule NRW freut sich, im Schuljahr 2024/2025 neue Schülerinnen und Schüler begrüßen zu dürfen. Als führende Bildungseinrichtung im Bereich Glas, Technik, Medien und Design bieten wir Ihnen eine fundierte und praxisnahe Ausbildung.
Unsere modernen Werkstätten, erfahrenen Lehrkräfte bereiten Sie optimal auf eine erfolgreiche berufliche Karriere vor.
Wir freuen uns darauf, Sie nach der Einschulungsfeier persönlich kennenzulernen und gemeinsam in ein spannendes neues Schuljahr zu starten.
Mehr als hundert Schüler der Glasfachschule NRW in Rheinbach feierten gemeinsam mit Familie, Freunden und Lehrkräften ihre erfolgreichen Berufs- und Schulabschlüsse. Bereits am Freitag zuvor hielten die Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums stolz ihre Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife in den Händen. Die feierliche Abschlusszeremonie in der lichtdurchfluteten Sporthalle bot ein reichhaltiges Programm inklusive des musikalischen Überraschungsauftritts von Samantha Dettinger, die den im Fach „Audioproduktion“ produzierten Song „Gone“ vor den rund 300 Gästen souverän auf die Bühne brachte und manchen zu Tränen rührte. Schulleiter Jochen Roebers zollte den jungen Erwachsenen Respekt für die Bewältigung herausfordernder Zeiten. Er betonte in seiner Rede, dass unsere Gesellschaft die Ideen und die Energie der jungen Generation brauche, in der Berufswelt und in unserer Demokratie. Mit Blick auf das 75jährige Jubiläum des Grundgesetzes erinnerte Roebers daran, neben der Nutzung des öffentlichen Protests immer auch den zwischenmenschlichen Dialog zu suchen, auch wenn der demokratische Streit um die beste Lösung manchmal mühsam erscheine. Mit einer letzten „Hausaufgabe“ schloss er seine Rede ab: „Machen Sie die Zukunft zu Ihrer Zukunft!“ Besonders hervorgehoben wurden die Leistungen der besten Absolventen, darunter Maya Heyer (Berufliches Gymnasium), Jessica Dahmen, Anne Heyer, Lena Mengelberg, Denise Wiesen (alle Gestaltungstechnische Assistentinnen), Lena Schlösser (Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung) und Tiago Neno (Fachoberschule für Gestaltung). Die Glasfachschule NRW ist Europaschule mit Beruflichem Gymnasium und bietet eine sinnstiftende Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung inklusive vielfältigen Möglichkeiten von integrierten Auslandsaufenthalten. Mit einem breiten Spektrum an Bildungsgängen bereitet sie die Schüler optimal auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vor. Mit dem Abschluss dieses Kapitels beginnen nun sechs Wochen Ferien. Doch was kommt danach? Jeder Absolvent, der seine Zeugnisse entgegennahm, hat individuelle Pläne für die Zukunft. Sei es ein weiterführender Bildungsgang an der Glasfachschule, ein Studium oder der Einstieg ins Berufsleben. Wir gratulieren allen Schülern, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen an der Glasfachschule NRW bestanden haben, zu ihrem Abschluss und wünschen ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen Weg!
Text: Julia Meier und Jochen Roebers Foto: Lucas Pfingsten [Foto Sporthalle Glasfachschule NRW]