Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung (BFS)

Traditionelle Handwerkskunst modern interpretiert

Wer kreativ ist, technisch interessiert und handwerklich begabt, wer ein uraltes Handwerk mit modernen Techniken neu zelebrieren will, wer sich im Beruf selbstständig machen oder nach seiner Ausbildung studieren möchte, sollte über einen Beruf in der Glastechnik und Glasgestaltung nachdenken.

Die Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung bietet die Ausbildung in folgenden Glasberufen:

Glaser (m/w/d) 

Ausbildung: kreatives Gestalten moderner und traditioneller Kunstverglasungen, konstruktiver Glasbau, Bildereinrahmungen, Restaurierung, Verglasungstechnik, Holz- und Metallbearbeitung

Berufliche Tätigkeit: Herstellung und Einbau von Kunstverglasungen, Planung und Montage von Glaselementen

Glasveredler (m/w/d) in den Fachrichtungen: Kanten- und Flächenveredelung

Ausbildung: Gestalterische Veredelung von Flachglas durch Kantenbearbeitung, Glasverschmelzung, Schliff-, Sandstrahl-, Ätz- und Klebetechniken

Berufliche Tätigkeit: Konstruktiver Glasbau, Bau von Glasmöbeln, Glasobjekten, etc.

Schliff und Gravur

Ausbildung: Präzise Fertigung und Umsetzung von freien, abstrakten und naturalistischen Zeichnungen durch Gravieren und Schleifen

Berufliche Tätigkeit: Kreativer und individueller Entwurf und Gestaltung von Gläsern

Glasmalerei und Kunstverglasung

Ausbildung: Moderne Maltechniken, Bleiverglasung, Restaurierung, Drucktechniken, traditionelle Glasmalerei, moderne Schmelztechnologien

Berufliche Tätigkeit: Erstellen und Instandsetzen farbiger Glasmalereien und Glasobjekten

Ausbildungsvoraussetzungen und –ablauf

Ausbildungsrahmen

  • Bewerbung von Hauptschulabschluss bis Abitur möglich
  • 3 Jahre Ausbildung mit bundesweit anerkanntem Berufsabschluss (Gesellenbrief)
  • Für Schüler mit Hauptschulabschluss: Möglichkeit zum gleichzeitigen Erwerb der Fachoberschulreife
  • Für Schüler mit Fachoberschulreife: Zusatzkurse Deutsch, Englisch, Mathe über die gesamte Ausbildung zum Erreichen der Fachhochschulreife
  • Abschluss der Ausbildung mit theoretischer und fachpraktischer Prüfung sowie ggf. Fachhochschulreifeprüfung.

Ausbildungsablauf

  • Start mit 8-wöchiger Berufsorientierung in allen Werkstätten – danach Wahl des Berufs
  • Theoretische und praktische Ausbildung Hand-in-Hand - 40 h / Woche
  • Praktische Ausbildung durch Handwerksmeister in hochmodernen Werkstäten – Neubau in 2013 für 8,5 Mio. €
  • Insgesamt 8 Wochen Praktikum in Betrieben des Gewerks in der unterrichtsfreien Zeit
  • EU-geförderte Austauschprogramme mit Partnerschulen in Tschechien und Frankreich
  • Klassenfahrt zu Glasbetrieben im Bayrischen Wald
  • Teilnahme an Messen, Ausstellungen, offiziellen Ausschreibungen
  • Regelmäßige individuelle Beratungsgespräche
  • Individuelle Förderung in Theorie und Praxis

Weitere Rahmenbedingungen

  • Materialkosten für die komplette Ausbildung ca. 180 EUR bis 350 EUR
  • Schüler-BAföG möglich

Erfolge unserer Auszubildenden


Die besten Glaser und Glasveredler

Die besten Glaser und Glasveredler ihrer Zunft bis 25 Jahren messen ihr Können in nationalen und internationalen Wettbewerben – den EuroSkills und WorldSkills. Hier gibt es Eindrücke der Austria-Skills:

Kreative und individuelle Entwürfe

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Alexander Hassel

 

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Ausbildung – und dann?

Handwerk hat goldenen Boden. Und wenn Sie neben dem Gesellenbrief zusätzlich die Fachhochschulreife bei uns erwerben, haben Sie noch mehr Möglichkeiten.

Berufserfahrung im Ausland machen

Unsere Partnerschulen - jährlicher Schüleraustausch mit ERASMUS plus

Glasschule in Tschechien

Střední uměleckoprůmyslová škola sklářská

https://czech-glass-school.cz/

Glasschule in Paris

Lycée Lucas de Nehou

Das Crystal Valley

Glaskunst und -technik in Tschechien – wo unsere Wurzeln sind

Unsere Schule wurde gegründet von Lehrkräften der Glasfachschule in Stein-Schönau, dem heutigen Kamenický Šenov. In Tschechien liegen unsere Wurzeln, wir sind heute wieder sehr eng verbunden.

Kamenický Šenov liegt im Crystal Valley. Bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens das Schmelzen von kristallklarem Glas, das sich aufgrund seiner Klarheit, Ausstrahlung und Härte besonders zum Gravieren und Schleifen eignet. Dieses als böhmischer Kristall bekannte Glas wurde zu einer einheimischen Spezialität und war weltweit so gefragt, dass Böhmen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum wichtigsten Exporteur von Glas der Welt wurde. Und auch heute hat die Glasherstellung und -veredlung in dieser Region weltweite Bedeutung.

Glaskünstler Jiří Pačinek

Im Crystal Valley lebt und arbeitet der Glaskünstler Jiří Pačinek. Seine bedeutenden Kunstwerke aus Glas haben es bis nach Hollywood geschafft und spielen im Film „Glass Onion“ neben Daniel Craig eine bedeutende Rolle.  Jiří Pačinek konnten wir als Dozenten für unser 3. Internationales Glassymposium im Juni 2023 gewinnen. Gemeinsam mit den teilnehmenden Schülern verwandelte er in 3 Tagen Designideen in einzigartige Glasskulpturen.

3. Internationales Glassymposium

Impressionen vom 3. Glassymposium vom 04. – 20. Juni 2023

 

Testimonials

  1. Das bin ich: (Namen, ggf. Alter, ggf. Wohnort)
    Mein Name ist Amina Münch und ich bin 22 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Bonn und mittlerweile wohne ich in Bielefeld.

  2. Fakten zu meiner Ausbildung in Rheinbach: (Beruf, Zeitraum)
    Begonnen habe ich meine Ausbildung zur Glaserin an der Glasfachschule im September 2019, abgeschlossen habe ich sie im Sommer 2022.

  3. Glasfachschule NRW – Gründe meiner Entscheidung für die Ausbildung an dieser Schule:
    Da ich gerne eine handwerkliche Ausbildung machen wollte, habe ich eine Infoveranstaltung dazu besucht, auf welcher ich das erste Mal von der Glasfachschule erfuhr. Nach einem ersten Kennenlernen und einer Führung durch die Schule war mir schnell klar, dass ich dort meine Ausbildung machen möchte.

  4. Das habe ich in Rheinbach gelernt: (fachlich / sozial / über mich?)
    Fachlich bin ich in den verschiedenen Techniken der Glaserei ausgebildet worden. So habe ich sowohl das Herstellen von Bleiverglasungen als auch Aufgaben im Bereich der Bauglaserei (insbesondere im Rahmen der Betriebspraktika) erlernt. Sozial war die Ausbildung für mich sehr schön, da man sowohl in der Theorie als auch in der Werkstatt zu einer großen Lerngruppe heranwächst. Wir haben uns bis zum Ende immer gegenseitig unterstützt und es sind auch bleibende Freundschaften entstanden. Rückblickend merke ich oft, dass ich sehr über mich hinaus gewachsen bin, da man mit der Zeit seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten kennenlernt. Man wird darin unterstützt, sich an Neues heranzutrauen und selbstbewusster an Aufgaben heranzugehen.

  5. Diese schönen Erlebnisse an der Schule habe ich in Erinnerung:
    Mir hat der Werkstattunterricht immer besonders viel Spaß gemacht, da man eigene Projekte umsetzten konnte und verschiedene Techniken üben konnte. In Erinnerung bleiben mir auch die Mottowoche und das Abschlussgrillen zum Ende der Ausbildung, mit der wir die gemeinsame Zeit ausklingen lassen konnten. Ich denke oft an meine Ausbildung als sehr schöne und wertvolle Zeit zurück.

  6. Mein Weg nach der Ausbildung:
    Berufseinstieg? Kurz nach der Ausbildung ging es für mich nach Taunusstein, wo ich für anderthalb Jahre in der Kunstglaserei Derix gearbeitet habe. Dort habe ich viel im Bereich der Montage gearbeitet und bin viel herumgekommen. Den anderen Teil habe ich in der Werkstatt gearbeitet, wo das Herstellen von Bleiverglasungen und Flächenverklebungen meine Hauptaufgaben waren.

  7. Mein heutiger Beruf:
    Mittlerweile arbeite ich in der Firma Kramp&Kramp in Lemgo, welche sich auf Altbausanierungen und Restaurierungen spezialisiert. Dort arbeite ich weiterhin im Bereich der Glaserei. Meine Hauptaufgabe ist es entweder, historisches Glas in von den Tischlern überarbeitete Rahmen einzuglasen oder neues energieeffizientes Glas zu verbauen.

  8. Aus der Ausbildung hilft mir das heute besonders:
    Dass ich fachlich sehr weit ausgebildet wurde, wodurch ich auch auf den Bereichswechsel innerhalb der Glaserei gut vorbereitet wurde.

  9. Heutigen Auszubildenden gebe ich Folgendes mit auf den Weg:
    Man kann sich gut in alle möglichen Richtungen des Glases entwickeln, wenn man sich offen gegenüber allem zeigt und in vielen Bereichen dazulernen möchte. Zudem ist es gerade als Frau wichtig, sich nicht von Klischees im Handwerk einschüchtern zulassen, denn jeder kann und sollte das machen, was ihn fasziniert.