Inspiration zwischen Werkstatt und Dom
von Team Glasfachschule
„Normalerweise lasse ich ja Besucher erstmal Glas schneiden. Das ist bei euch aber wohl wirklich nicht nötig“ – Lars Pick, Betriebsleiter der Glasmalerei Oidtmann in Linnich wusste, dass er mit den dreißig neuen Auszubildenden der Glasfachschule NRW in Rheinbach, die am 19. November mit finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung auf Exkursion waren, Fachpublikum zu Gast hatte. Ziel der Tagestour war neben dem Werkstattbesuch bei der ältesten Glasmalereiwerkstatt Deutschlands das Glasmalereimuseum ebenfalls in Linnich. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch im Aachener Dom.
In ihrer dreijährigen Ausbildung an der Rheinbacher Glasfachschule lernen die Auszubildenden, Glas zu bearbeiten – sei es als Glasmalerin, als Glasgraveur, Glaserin oder Glasschleifer. Betriebsleiter Pick ist selbst ein Absolvent der Rheinbacher Schule und konnte bei der Führung daher bestens den Bezug zwischen Ausbildung und Firmenalltag herstellen.
Das ebenfalls in Linnich beheimatete Glasmalereimuseum wartete mit einem Ritt durch die Geschichte der Glasmalereikunst auf die Auszubildenden. Schnell zeigten sich die unterschiedlichen künstlerischen Vorlieben der Auszubildenden: Konnten sich die einen kaum von sehr realistisch gemalten Glasfenstern nach mittelalterlichen Vorlagen trennen, waren andere von abstrakter skulpturaler Glaskunst begeistert. Alle aber hatten immer wieder die Frage im Kopf: „Wie macht man das?“ – eine gute Inspiration für die eigene Arbeit.
Nach diesem Einblick in den Arbeitsalltag einer Glasmalereiwerkstatt und der künstlerischen Inspiration im Glasmalereimuseum fuhr die Gruppe im Reisebus, dessen Charterkosten von der NRW-Stiftung übernommen worden war, weiter nach Aachen. Zum Abschluss besuchte sie den Aachener Dom, eine Kult- und Kulturstätte ersten Ranges. Ein Teil der Fenster stammt aus der Glasmalereiwerkstatt Oidtmann – so schloss sich der Kreis.