Förderprojekt – Skulpturale Kunst an der Glasfachschule Rheinbach

von Team Glasfachschule

Kunstschaffen ist auch im Zeitalter zunehmender Digitalisierung ein individueller Prozess, der ein hohes Maß an Kreativität erfordert. Um die Individualität künstlerischen Schaffens nicht nur zu erhalten, sondern noch stärker zu betonen, integrierte die Staatliche Glasfachschule Rheinbach bereits seit 2018 den Bereich der skulpturalen Kunst aus Glas als Zusatzqualifikation in die Ausbildung. Das Förderprojekt „Skulpturale Glaskunst an der Glasfachschule Rheinbach“ fokussiert die Implementierung eines neuen Ausbildungsmoduls in das Curriculum, um den jungen Glas-Nachwuchs eine zukunftsorientierte und nachhaltige Zusatz-Qualifizierung in den unterschiedlichsten Berufsbereichen zu ermöglichen.

Die Förderung durch die Tutsek Stiftung aus München ermöglichte so den Schüler*innen im 2018 eingerichteten Glasstudio am modernen Schmelzofen und der Glory Hole die Technologien des Glasschmelzens, des Glasgießens sowie des Glasblasens zur Erstellung von Skulpturen zu erproben. Ein Highlight beim 1. Internationalen Glassymposium 2018 in der Schule war unter anderen der australische Glaskünstler Scott Chaseling und John Kenneth Clark aus Schottland. Weitere kleinere Workshop fanden während der Coronapandemie mit regionalen Glasbläsern wie z. B. Korbinian Stöckle aus der Glashütte Gernheim statt. Darüber hinaus wurden im Sommer 2022 im Rahmen des 2. internationalen Glassymposiums Workshops angeboten, in denen künstlerischer Techniken zur Erstellung von skulpturalen Hohlkörpern aus Glas und deren Veredelung sowie weitere Techniken der Glaskunst vermittelt wurden. Es fanden sich international renommierte Glaskünstler*innen (u.a. Mark Locock, Geir Nustad, Tinne Vroonen und Wilhelm Vernim) in Rheinbach ein, um mit den Auszubildenden den Bogen vom römischen Glasblasen mit alten Rezepturen bis hin zum Herstellen von Glasobjekten am modernen Studio-Ofen zu spannen.

Dank der Förderung der Tutsek Stiftung, verfügt die Glasfachschule Rheinbach über einen höchstmodernen 3D-Drucker. Dieser erlaubt dreidimensionales Objektdesign und den Formenbau für den Glasguss. Glasschüler*innen können die Entwürfe als Modell ausdrucken, mit denen skulpturale Objekte in Glas geblasen bzw. gegossen werden können – ein zeitgemäßer Technologie-Transfer von innovativen zu traditionellen skulpturalen Herstellungsverfahren.

Text: Georg Linden / Julia Meier

Fotos: Georg Linden / Julia Meier

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