24. Schüleraustausch der Berufsfachschule für Glastechnik und Glasgestaltung Glas mit Pariser Glasschule

von Team Glasfachschule

Paris trifft Rheinbach – zum 24. Mal fand in diesem Jahr der Schüleraustausch der Glasfachschulen aus Frankreich und Deutschland statt

Gefördert durch die deutsch-französische Agentur ProTandem folgte auf den Besuch unserer Schule in Paris im April/Mai 2025 nun vom 18. Mai bis 6. Juni 2025 der Gegenbesuch von zehn Schülerinnen und Schülern der Pariser Glasschule Lycée Lucas de Nehou in Rheinbach.

Im Fokus stand die gemeinsame Arbeit in den Glaswerkstätten, bei denen die Schülerinnen und Schüler für sie neue Techniken erlernten. Sei es Glasmalerei mit der Darstellung der Widerstandkämpferin und Heiligen Jeanne d’Arc, Bleiverglasungen, Schmelztechniken oder Gravurarbeiten. Spannend ist dabei immer, den alten Techniken wie der des Glasätzens mit Flusssäure moderne wie die der Silikonverklebung gegenüberzustellen. Gerade letztere hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung in der architekturbezogenen Glasgestaltung gewonnen. Eines der bekanntesten Fenster in dieser Technik ist das von Gerhard Richter entworfene 206 qm große Fenster im Kölner Dom.

Während der drei Wochen in Rheinbach entstand so eine Vielzahl besonderer Werke, die unsere französischen Freunde an ihren Aufenthalt erinnern werden.

Die Erkundung von Glaskunst in der Region ergänzte die eigene kreative Arbeit. So wurden in Köln das Schnütgen-Museum und die Dombauhütte besucht, verbunden mit einer Führung durch den Dom als Weltkulturerbe Kölns. In der zweiten Woche folgte ein Besuch in der Glasmalerei Hein Derix GmbH & Ko. KG in Kevelaer mit einer Besichtigung der Werkstätten. Danach erhielt die Gruppe, bestehend aus Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern beider Schulen, eine Führung in der Kirche St. Nicolai in Kalkar. Dort ist ein Fensterzyklus nach Entwürfen des Künstlers Karl Martin Hartmann zu bewundern, der durch die Firma Derix Glasstudios aus Taunusstein realisiert wurde. Die Übersetzung vom Deutschen ins Französische und umgekehrt übernahm eine Dolmetscherin, die das gesamte von ProTandem geförderte Austauschprogramm begleitete.

Am 5. Juni wurden die entstandenen Werke der französischen Schülerinnen und Schüler in einer schulinternen Ausstellung vorgestellt. Schulleiter Jochen Roebers betonte in seiner Rede die Bedeutung der Partnerschaft auch für den europäischen Gemeinschaftsgedanken und war begeistert von den entstandenen Werken. Er dankte den beteiligten Lehrkräften beider Schulen und der Dolmetscherin für die großartige Vorbereitung und Durchführung im Sinne der hochwertigen Ausbildung für die Lernenden beider Schulen. „Auch durch dieses Lernen voneinander leisten wir einen Beitrag, die bedeutende Kulturtechnik der manuellen Glasverarbeitung und

Glasveredelung zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Roebers. „Gleichzeitig leben wir so Europa.“

In 2026 heißt es dann zum 25. Mal: „Auf zu unseren Freunden in Paris“. Wir freuen uns auf das Jubiläum eines der ältesten Austauschprogramme auf diesem Feld.

 

Text: Alexander Haßel und Heiko Hiby

Bilder: Alexander Haßel und Julia Drach

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